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Mentale Gesundheit und psychische Krisen in der Schwangerschaft

Schwangerschaft und Geburt sind riesige Ereignisse, die das Leben von euch als zukünftige Eltern komplett verändern. Schon der positive Schwangerschaftstest hat vielleicht erstmal für Verwirrung und gemischte Gefühle gesorgt. Die Aussicht auf diese große Veränderung hat dich wohlmöglich verunsichert und Ängste geweckt.
Eine Geburt kann für Frauen und Männer unerwartet belastend oder traumatisch sein, was zu psychischen Problemen führen kann. In solchen Fällen ist oft psychologische Unterstützung notwendig und wichtig, du bist nicht allein und es ist nichts, wofür du dich schämen musst.

Mentale Gesundheit Schwangerschaft

Psychische Probleme während der Schwangerschaft

Psychische Probleme wie Stimmungsschwankungen treten oft im ersten Drittel der Schwangerschaft auf, weil dein Körper sich hormonell umstellt. Vielleicht ist deine Schwangerschaft auch von finanziellen oder partnerschaftlichen Sorgen begleitet, oder sie war ungeplant und du hast sogar über einen Abbruch nachgedacht. Auch die körperlichen Veränderungen oder eine komplizierte Schwangerschaft können psychisch belasten. Eine beratende Begleitung während der Schwangerschaft kann oft helfen. Psychische Probleme, die während der Schwangerschaft auftreten, müssen nach der Geburt nicht unbedingt weiter bestehen, aber du solltest darauf achten.

Depressionen während und nach der Schwangerschaft / Postpartale Depression

Du könntest merken, dass du viel grübelst, Versagensängste hast, schlecht schläfst, oft weinst, gereizt bist, dich leer fühlst oder Schuldgefühle hast. Diese Symptome können auf ein vorübergehendes Stimmungstief hinweisen oder eine Depression bedeuten, die während oder nach der Schwangerschaft auftreten kann. Häufig haben Betroffene Selbstzweifel und schaffen es scheinbar nicht, eine enge Bindung zu ihrem Kind aufzubauen. Unverständnis aus dem Umfeld und Scham führen oft dazu, dass Hilfe erst spät in Anspruch genommen wird.
Eine postpartale Depression kann in den ersten beiden Jahren nach der Geburt auftreten und betrifft etwa 10-15 % aller Frauen nach der Entbindung, 75 % davon nach der ersten Geburt. Auch Väter können, wenn auch seltener, betroffen sein.
Die Ursachen und Risikofaktoren sind vielfältig: psychische Erkrankungen in der eigenen Vorgeschichte oder in der Familie, depressive Episoden während der Schwangerschaft, eine konfliktreiche Schwangerschaft, unzureichende Unterstützung aus dem Umfeld und eine hohe Erwartungshaltung, eine perfekte Mutter zu sein. Oft lässt sich das Leben mit einem Säugling nicht so gestalten, wie man es sich vorgestellt hat, was besonders starke Frauen an ihrer Kompetenz zweifeln lässt. Die hormonelle Umstellung nach der Geburt spielt dabei eine geringere Rolle.
Depressionen können sich unterschiedlich stark äußern, von wechselnden Stimmungen bis hin zu schwerwiegenden Suizidgedanken. Die Dauer hängt vom Schweregrad der Erkrankung ab und kann mehrere Wochen oder Monate dauern, selten auch länger.
Vielleicht bist du selbst betroffen oder du bist Partnerin oder Angehöriger einer betroffenen Person und suchst Rat und Unterstützung. Auch die Verschreibung von Medikamenten kann während der Schwangerschaft und Stillzeit nach sorgfältiger Abwägung hilfreich sein.
Es besteht ein gewisses Risiko für eine Wiederholung, aber das bedeutet nicht, dass du auf weitere Schwangerschaften verzichten musst. Frühzeitige psychosoziale Begleitung kann hier hilfreich sein.
Vorbeugend kann die soziale Unterstützung im Alltag durch deinen Partner, die Familie oder gute Freunde sehr wertvoll sein.

Mögliche Beratungsstellen die dir helfen können

www.hilfetelefon-schwangere.de / Tel. 0800 – 40 40 020
www.nummergegenkummer.de / Tel. 0800 – 111 0 550
www.profamilia.de
www.caritas.de/hilfeundberatung/onlineberatung/schwangerschaftsberatung