Impfungen in der Schwangerschaft
Impfungen sind ein wichtiger Bestandteil der Gesundheitsvorsorge, insbesondere während der Schwangerschaft. Sie schützen nicht nur die werdende Mutter, sondern auch das ungeborene Kind. Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat spezifische Empfehlungen für Impfungen während der Schwangerschaft ausgesprochen, die darauf abzielen, ernsthafte Erkrankungen zu verhindern. Hier sind die wichtigsten Impfempfehlungen für Schwangere:

Influenza-Impfung
Seit 2010 empfiehlt die STIKO die Influenza-Impfung für jede gesunde Schwangere ab dem 2. Trimenon. Für Risikoschwangere mit einer chronischen Grunderkrankung wird die Impfung bereits im 1. Trimenon empfohlen. Der Grund für diese Empfehlung ist, dass eine Influenza-Infektion (echte Grippe) bei Schwangeren besonders gefährlich werden kann. Schwangere haben ein erhöhtes Risiko für schwere Krankheitsverläufe und Komplikationen wie Lungenentzündungen, die sowohl für die Mutter als auch für das ungeborene Kind gefährlich sein können. Durch die Impfung kann dieses Risiko erheblich reduziert werden.
Pertussis (Keuchhusten)-Impfung
Seit März 2020 empfiehlt die STIKO die Pertussis-Impfung für jede Schwangere möglichst früh im 3. Trimenon. Bei einem Frühgeburtsrisiko sollte die Impfung ins 2. Trimenon vorgezogen werden. Der Grund für diese Empfehlung ist, dass die Schwangere durch die Impfung Antikörper gegen Keuchhusten bildet, die an das Baby weitergegeben werden. Neugeborene sind besonders anfällig für Keuchhusten, und die Antikörper der Mutter bieten ihnen in den ersten Lebenswochen einen wichtigen Schutz. Deshalb wird die Impfung in jeder Schwangerschaft empfohlen, unabhängig davon, wann die letzte Impfung der Mutter erfolgt ist.
Covid-19-Impfung
Die STIKO empfiehlt allen Schwangeren eine Basis-Immunität gegen Covid-19. Das bedeutet, dass Schwangere mindestens dreimal Kontakt mit Covid-19-Erregern haben sollten, sei es durch Impfung oder durchgemachte Erkrankung, wobei mindestens eine Impfung empfohlen wird. Schwangeren mit einer Grunderkrankung wird zudem zu einer Auffrischungsimpfung geraten, wobei es hierbei Ausnahmen geben kann. Diese Empfehlungen basieren auf der Erkenntnis, dass Covid-19-Infektionen während der Schwangerschaft zu schweren Krankheitsverläufen und Komplikationen führen können, die sowohl die Mutter als auch das ungeborene Kind betreffen.
RSV-Impfung
Aktuell berät sich die STIKO zur Empfehlung einer RSV-Impfung in der Schwangerschaft. Die perinatologischen Fachgesellschaften empfehlen jedoch bereits jetzt die saisonale RSV-Impfung für Schwangere ab der 32. Schwangerschaftswoche in einer informierten partizipativen Entscheidungsfindung. Das bedeutet, dass die Entscheidung zur Impfung gemeinsam von der Schwangeren und ihrem Arzt getroffen werden sollte, basierend auf den individuellen Risiken und Vorteilen. Eine RSV-Infektion (Respiratorisches Synzytial-Virus) kann bei Neugeborenen und Säuglingen zu schweren Atemwegserkrankungen führen, und die Impfung der Mutter könnte den besten Schutz für das Neugeborene bieten.
Fazit
Impfungen während der Schwangerschaft sind ein wichtiger Schutzmechanismus für Mutter und Kind. Die STIKO hat klare Empfehlungen für Influenza-, Pertussis- und Covid-19-Impfungen ausgesprochen und berät sich aktuell zur RSV-Impfung. Schwangere sollten diese Empfehlungen ernst nehmen und gemeinsam mit ihrem Arzt die beste Vorgehensweise für ihre individuelle Situation besprechen. Durch die Einhaltung dieser Impfempfehlungen kann das Risiko schwerer Erkrankungen erheblich reduziert und die Gesundheit von Mutter und Kind geschützt werden.
Generell gilt:
Totimpfstoffe GO! (z.B. Tetanus, FSME, Hepatitis A und B)
Lebendimpfstoffe NO! (z.B. Mumps, Masern, Röteln, Windpocken, Gelbfieber)
Weitere Informationen
Das Robert-Koch-Institut (RKI) informiert hier ausführlich über alle Impfungen.
Besprich das Thema auch mit deinem Gynäkologen / deiner Gynäkologin. Sie/er wird dich über die oben genannten Empfehlungen informieren und Fragen beantworten.
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